Die Schildkröten oder ich?
Man weiß es nicht mehr so genau.
Ich wurde im Sommer 1961 geboren und die ersten Landschildkröten zogen im Garten ein.
Es waren ausnahmslos Abgabe- oder Fundtiere, die in den nahegelegenen Rheinwiesen ausgesetzt und meinem tierlieben Vater von Nachbarn übergeben wurden.
Damals gabs die Panzerträger (ohne Cites-Papiere) für 5 DM im Tierladen um die Ecke und genauso einfach konnte man sich ihnen wieder entledigen, wenn sie nicht schon vorher das Zeitliche gesegnet hatten.
Mitte der 60er tummelten sich bei uns dann an die 10-12 Tiere verschiedener Arten in einem mit Kleintierzaun abgetrenntem Gartenbereich.
Mein Vater orientiere sich an der damaligen Haltung im Duisburger Zoo.
Baute zwei unterirdische Höhlen mit großen Steinplatten an die sonnige Garagenwand.
Dort überwinterten die Tiere auch selbstständig. Eine große Menge Laub wurde im Herbst drüber gehäuft und fertig.
Ich kann mich nur an einmal erinnern, daß wir ein vermisstes Tier ausgraben mußten, daß sich auserhalb der Höhlen eingegraben hatte und dann den deutschen Winter nicht überstand.
Das Gehege war etwa 8-10 qm, wurde ich schätzen.
Heute weiß man, viel zu klein.
Ausgestattet mit selbstgegossener Beton-Badeschale mit Stopsel und Ablauf.
Es gab Steinplatten zum Sonnen und eine Menge Gras.
Alles andere hatte keine Chance zu wachsen.
Gefüttert wurde viel mit billigem Kopfsalat, Löwenzahn und Gemüseabfällen.
Gurkenschalen, mal Tomate, weniger Obst.
Trotz damaliger Hundehaltung sind wir nie auf die Idee gekommen, mit Hundefutter zu füttern.
Heute weiß man, das führt zu Nierenversagen, zu schnellem Wachstum und Verformungen/Höckerbildung des Panzers oder zum Tod.
Die vorerst letzte Schildkröte, die zu uns zog, war Adele.
Im Herbst 1969 kam sie als 3-4 monatiger Schlüpfling zu uns zum Überwintern.
Als Urlaubsmitbringsel von entfernten Bekannten aus Holland, fristete sie einen ersten Sommer auf dem dortigen Balkon.
Bei zunehmend kälteren Nächten wußte man nichtmehr wohin.
Sie war 5-Mark-Stück groß und der Panzer noch nicht ausgehärtet.
Nach der Winterruhe in einer Laubkiste im Keller, kündigte sich bei den Bekannten Nachwuchs an und das Tier wollte nicht mehr zurück genommen werden.
Also blieb auch sie bei uns.
Teil 2 und weitere Fotos folgen.
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