Wer wohnt denn da?

Im Reisighaufen des Nachbarn, direkt hinter unserem Gartenhaus, gibts drei Eingänge, die jetzt im Frühjahr wieder sehr belaufen aussehen.

Wer darin wohnt? Ich weiß es nicht.
Anfang September 07 , das erste Jahr unserer Igel-Sichtungen im Garten, fand ich um die Mittagszeit ein Jungtier schwer atmend und mit Schaum vorm Maul auf der Wiese.
Fluchtanstalten machter er keine. Also kurzentschlossen den Tierarzt angerufen.
Ja, ich konnte gleich vorbei kommen ... ABER ich müßte ihn nach der Behandlung auch wieder mitnehmen. Das war keine Frage. ;o)
Der arme Kerl wog gerade mal 200 g und hatte Lungenwürmer.
(Zum Vergleich: ein ausgewachsener Igel wiegt bis zu 1,5 kg und 500 g brauchen sie, um den Winter zu überleben)
Beim Tierarzt gab es eine Behandlung mit Flohspray und drei Spritzen im Abstand von 2 Tagen. Er gab ihm nur eine 50 prozentige Überlebenschance.
Wildtier müssen übrigens kostenfrei behandelt werden.
Zu Hause angekommen, machte ich eine Pappkiste mit Zeitung und Laub fertig und der Kerl schlief nur und atmete schwer.
Auch nach Tagen fraß er nicht. Der Tierarzt meinte: es sieht schlecht aus. Er muß unbedingt fressen.
Angefaßt werden wollte er garnicht, geschweige denn alleine fressen.

Also hab ich Brekkies eingeweicht, den Igel in der Hand auf den Rücken gelegt und ihm die zermatschten Stücke vorsichtig in die Schnauze gedrückt. Er hat gemeckert.
Doch auf einmal fing er an zu schmatzen und das können Igel gut. Es schmeckte sichtlich.
Von da an gings bergauf und er nahm auch zu. Der Husten verschwand und nach einer Woche wurde schon mächtig ranaliert in der Kiste.
Also wurde es Zeit ihn wieder frei zu lassen.

Mitte September wog er schon 270 g und bis zum Winter konnte er sich noch was anfressen.

Leider haben wir im letzten Jahr keine Igel mehr in unserem Garten gesehen.