Samstag, 31. März 2012

Tod als Erlösung

Mein Vater ist erlöst.
Am Dienstag-Abend  ist er still und leise eingeschlafen.
Erlöst von seinem Leiden.
Auch für uns eine Erlösung, die das 4-wöchige Sterben traurig mitfühlen mußten  :´( und nicht helfen konnten.

Gestern sprachen wir lange mit dem Pastor der für uns die Trauerrede hält.
Jedoch ist es so schwer 77 gelebte Jahre, voll mit Erlebnissen, Schicksalsschlägen und auch schönen Stunden, durch Worte wieder zu geben.

Der Grün-Donnerstag wird nochmal ein sehr schmerzvoller Tag werden.

Doch das Leben geht weiter. Anders ... aber es geht.

Montag, 26. März 2012

Stand der Dinge

Ich weiß nicht, ob es richtig ist, aber ab und an muß ich hier darüber schreiben.
Vielleicht lösche ich alle Beiträge, wenn alles geklärt/beendet ist.

Ich habe heute morgen meinen Chef angerufen, nachdem ich schon 4 Wochen nicht mehr in der Firma war.
Es lag immer wie eine Last auf mir.
Hab jetzt alles geklärt. Er hat es mir nicht schwer gemacht.
Bis Mitte April reichen meine Überstunden noch und dann läßt er mich 2 Monate mit 0 laufen.
Danach kündigt er mich allerdings.
Ich hoffe bis dahin sieht das Leben wieder anders aus.

Für heute Mittag habe ich einen Termin bei meinem Hausarzt.
Die rosa Pillen gehen zur Neige .... ohne die gehts einfach nicht mehr.
Er wurde am Freitag auch ins Pflegeheim zu meinem Vater gerufen, nach dem er von der Klinik dorthin gebracht wurde und so extrem unruhig war.
Am Samstag schlief Vater und ich sah in der Schublade eine Ampulle Morphium-Hydrochlorid. 
Es hat mich nicht geschockt.

Ein Gespräch mit der Stationsschwester im Pflegeheim steht heute Nachmittag an.

Über meine Mutter schreibe ich besser nichts.
Ihre verlorene Zahnfüllung und schicke Bekleidung in der Psychiatrie scheinen wichtiger, als mal mit uns den Ehemann zu besuchen.

Ich rege mich nur auf!

Samstag, 24. März 2012

Tieftraurig ...

..., wenn man sich als Angehöriger für eine passive Sterbehilfe
entscheiden muß.
Nun hoffen wir inständig, daß seine Unruhe und Leiden
nicht so lange dauern.
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Letztes Jahr um diese Zeit ... steckten wir voll in den Vorbereitungen für Polterabend und Hochzeit der Tochter.

Heute ... sind es die Vorbereitungen für eine Bestattung.

So ist das Leben! :´(

Und mir ist trotz dicker Fleecejacke von Sohnemann so kalt .......................

Samstag, 17. März 2012

Zuversicht

Niemand kennt den Tod, es weiß auch keiner,
ob er nicht das größte Geschenk für den Menschen ist.
Dennoch wird er gefürchtet, als wäre es gewiss,
dass er das schlimmste aller Übel sei.

Sokrates

Mittwoch, 14. März 2012

Bodenhaftung

... kommt zurück.
So langsam baut sich unser Gefühlschaos ab und wir bekommen wieder Grund unter den Füßen.

Obwohl nun noch viel von der Behördenwillkür abhängt.
Denn deren Urteilsvermögen läßt weit zu wünschen übrig.

Das ausgesuchte Seniorenzentrum machte uns Mut, daß wir mit Mutters Erkrankung doch noch die Heimberechtigung und Pflegestufe 1 bekommen.

Was ich aber absolut nicht verstehen kann, daß der "nette" Herr vom Sozialdienst mit jedem 2. Satz meiner Mutter erklärt, daß sie zu entscheiden hat, wo sie wohnen will.

Hallo?
Eine alte garstige Frau,
die psychisch schwer erkrankt ist,
Medikamente ablehnt,
ihre Umwelt in Chaos versetzt,
gegen Ehemann und Nachbarn gewalttätig wird
und Menschenwürde mit Füßen tritt ... hat die noch ein Recht sich das auszusuchen?
Es ist in meinen Augen ein riesen Fehler gewesen, daß man 1992 die Entmündigung abschaffte.
Mit einer Zwangseinweisung hätte man soviel Leid abwenden können.
Nicht nur der Mutter hätte es diese jahrelange Odysee erspart,
Vater läge jetzt sicher nicht mit Schlaganfall im Kh und das ganze Familienleben wäre nicht so arg aus den Fugen geraten.

Drückt uns die Daumen, dass der Gutachter vom MDK ein einsehen hat.

Samstag, 10. März 2012

Zwischen Leben und Tod

Ich weiß garnicht, wie ich hier jemals wieder "normale" Beiträge veröffentlichen kann, mit Themen über Garten und sonstwas ...
Im Moment ist das Leben nur noch grau.

Vater liegt mit Lungenentzündung, schwer gelähmt und nicht ansprechbar auf der Neurologie.
Die Ärzte haben ihn aufgegeben. Zu großflächig ist das Gehirn abgestorben.
Wie lange noch? Tage, Wochen?

Mutter ist weiterhin in der Psychiatrie und hat ihn mit uns nur einmal besuchen wollen.
Keine Träne geweint.
Im Gegensatz zu mir :( ... es vergeht kein Tag ohne.
Jahrelang hat sie uns in ihrer Krankehit schlecht gemacht. Mich sogar für tot erklärt ...
Und nun, schmeißt sie uns alles vor die Füße und nun regelt mal schön alles ... Vater ist ja nicht mehr da und sie will nicht alleine wohnen.

Nun täglich Termine und Telefonate ...
Mutter bekommen wir mit ihrer psychischen Erkrankung und ohne Pflegestufe in kein Seniorenheim.
Selbst betreutes Wohnen ist nicht zu bekommen.
Die Heimnotwenigkeit bekommt sie nicht.
Wir müssen jetzt echt treten und kämpfen.
Der Sozialdienst ist seit Donnerstag nicht zu erreichen, beziehungsweise ruft niemand zurück. Weder bei Mutter, noch bei Vater im Krankenhaus.

Immerhin haben wir schnell einen gesetzlichen Betreuer für Vater bekommen.
Gestern mit der Rechtsanwältin 2 Stunden elterliche Papiere durchgesehen.

Autokauf muss rückgängig gemacht werden.
Niemand hat Kontovollmacht.
Meine Eltern haben im Januar zu einer windigen Bank gewechselt, die ihnen noch so einiges aufgeschwatzt hatte.
Mahnungen kamen, weil Vater nicht rechtzeitig neue Daten weiter gegeben hat.
Und so weiter, und so fort ...

Gut, dass wir das nicht auch noch selbst erledigen müssen.

Auf den Widerspruch des vom Amtsgericht abgelehnten Betreuungverfahren für Mutter gab es auch nach 2 Wochen keine Antwort.

Und unser gebuchter Urlaub rückt leider immer näher ... keine Ahnung, ob wir ihn antreten können.