Dienstag, 22. November 2011

Das Leben könnte so schön sein ...

Inzwischen sind die Nerven dünn.
Am Sonntag hat uns Mutter im manischem Wahn wieder verrückt gemacht.
Im Stundentakt haben die Nachbarn hier angerufen.
Hysterisches Geschrei im Treppenhaus, Türenknallen, gestohlene Wäsche, Manipulation mit Messer (?) an fremder Waschmaschine, Müll auf Nachbars Auto in der Tiefgarage und im Kellerflur usw.
Die Polizei war ein zweites Mal da und darf nicht einschreiten.
Wir sollen uns an den städtischen Amtsarzt wenden.
Eine Anzeige wurde gemacht.

Vater streitet alles ab.
Die Nachbarn würden sie mobben.
Gestern und heute hat Männe mit den Vorzimmerdamen des Amtsarztes gesprochen.
Keine Chance ... erst muß sie aus dem Fenster springen oder andere mit dem Messer bedrohen, bevor da jemand zuständig ist.

Also ... warten wir darauf. :(((((((((

Es ist zum Schreien!!!!!!!!!!

Habe gerade für 17:00 Uhr einen Termin bei Mutters Hausärztin gemacht.
_____________________________

Nachtrag:
Haben nun ein schriftliches Attest von der Hausärztin für das Amtsgericht bekommen.
Wieder mehrere Stunden mit Gesundheitsamt, Ordnungsamt und Rechtspfleger telefoniert.
Antrag auf "gesetzliche Betreuung" am 29. Nov. gestellt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich habe mit meiner Mutter Ähnliches erlebt. Als ihre Selbstmordandrohung konkret genug war, haben wir sie - so hart das klingt - endlich in die geschlossene Psychiatrie hineinbekommen. Bis dahin hatte sie jedem Therapeuthen erzählt, dass es ihr wunderbar ginge und sie keine Probleme habe.

Wenn es dir irgendwie möglich ist, halte dich so fern es geht. Es ist nicht deine Aufgabe, deine Eltern zu "retten", auch wenn das grausam klingt.

Sollte kein gescheiter Abstand möglich sein, sieh' zu, dass du Beweise zusammenbekommst, dass sie eine Gefahr für sich und ihre Umwelt ist. Nur so bekommst du sie in Gewahrsam.

Dass dein Vater sich quasi blind und taub stellt, kenne ich genauso von meinem: sich nur nicht auseinandersetzen, da müsste er ja herangehen an die eigenen Leichen im Keller.

Und in Wahrheit tust du NIEMANDEM einen Gefallen, wenn du sie vor den Folgen ihres Tuns schützt, z.B. eine Anzeige gegen sie verhinderst.

Schon wieder harte Worte, aber solange deine Mutter nicht klein beigibt, geht es ihr noch nicht schlecht genug, da sollte sie so eine rechtliche Konsequenz einmal spüren. Und solange DU sie beschützen willst, ist offensichtlich dein eigener Leidensdruck noch nicht groß genug.

Wie gesagt, ich habe etwas ganz Ähnliches erlebt und kann heute sagen, dass die Lektion bitter war aber letzten Endes doch eine hilfreiche Erfahrung; auch im Hinblick auf Selbsterkenntnis!

Und ich finde es bezeichnend, dass du deinen eigenen verzweifelten Schrei mit einem Häschenbild verniedlichst.

Ganz herzliche Grüße,
Alexandra (Da du keine E-Mail-Adresse angibst, schreib' mir doch bei Bedarf an alex1970@freenet.de)