Samstag, 7. April 2012

Antriebslos

Es geht noch nicht und fällt mir schwer, so einfach zur Tagesordnung über zu gehen.
Hätte nie gedacht, daß mich die letzten leidenen Wochen und der Tod des Vaters so aus der Bahn wirft.
Kein Tag vergeht ohne Tränen, wenn ich daran denke, wie elend er die letzten Tage im Krankenbett des Pflegeheimes lag.
Schon so weit weggerückt von dieser Welt.

Zur Beerdigung im engsten Familienkreis, waren alle gekommen.
Obwohl Mutter sie in den letzten Jahren alle bis aufs Blut beleidigt und schickaniert hatte.
Mutter war wie ein "Fremdkörper" in der Trauergemeinschaft.
Keine Träne hat sie während der Trauerrede in der Kapelle vergossen.
Dafür meine Tochter, Sohn und ich um so mehr. :´(

Ich sag mir immer; das ist der Lauf der Zeit. Andere Väter sterben auch und machen nicht so ein "aufhebens" draus.
Aber irgendwie hilft das wenig.
Heute steht die Traueranzeige in der Zeitung.
Da werden nochmal Anrufe und Post kommen.

Das Wetter kann man ja getrost vergessen.
Es ist draußen genauso grau, wie in mir drin.

Mutter hat nun die Heimnotwendigkeit erhalten.
Allerdings nur Pflegestufe 0.
Das heißt, alle Kosten selber tragen. :(
Keine Ahnung, wie lange das Ersparte reicht.
Schreibkram und Behördengänge stehen jetzt an.
Aber erstmal kommen ein paar freie Tage und da versuche ich mir keinen Kopf zu machen.

Das Reisebüro hat auch gerade angerufen.
Die Flugtickets für Malle sind zur Abholung da.
Ich werde sie gleich holen und mir ein paar Blümchen kaufen.

Nun wünsche ich Euch und mir ein paar ruhige Feiertage auf dem Sofa.
Die Sonne werden wir wohl nicht sehen.

4 Kommentare:

Nova hat gesagt…

Das wird wohl auch noch einige Zeit dauern, man wird immer wieder in Situationen an den lieben Menschen denken.

Nimm dir deine Zeit der Trauer, weine wenn dir nach weinen ist, aber versuche auch an die schönen Momente zu denken, und du wirst feststellen: nach einer Zeit geben sie dir dein Lächeln zurück.

Hab dennoch in dieser schweren Zeit ein geruhsames Osterfest.

Lass dich drücken

liebe Grüße

Dällerin hat gesagt…

Liebe Heike, das alles kommt mir so bekannt vor, es ist so hart, den Tod eines nahestehenden Menschen akzeptieren zu müssen. Auch heute noch bin ich oft antriebslos... aber mit Haus und Garten hat man immer soviel zu tun, da ist es gut sich beschäftigen zu müssen.
Alles Gute für Dich und ein schönes Osterfest-
Marita

olga hat gesagt…

Mein herzliches Beileid, liebe Heike!

Ganz feste Umarmung
schickt dir Olga

SchneiderHein hat gesagt…

Liebe Heike, Trauer tut weh und ist doch so wichtig. Denn wer seine Trauer nicht verarbeitet, bleibt wohl viel länger darin gefangen, weil er sie nur verdrängt. Irgendwann kommt der Moment, wo die schönen Erinnerungen überwiegen. Und im Idealfall die Dankbarkeit für die gemeinsam verbrachte Zeit in den Vordergrund tritt. Aber so ein Gefühl lässt sich nicht erzwingen und jeder braucht seine ganz individuelle Zeit dafür. Der eine mehr der andere weniger.

Schön, dass Du nun bald etwas Abstand bekommst. Auch wenn Du sicherlich Dein Päckchen mit Dir in den Urlaub nimmst ...
Liebe Grüße
Silke