Freitag, 18. Juli 2008

1970

... wäre die Schildkrötenhaltung bei uns beinahe zu Ende gewesen.
Mein Vater mußte wegen einer schweren Lymph-Erkrankung 6 Monate in eine
Uni-Klinik nach Graz.
Mutter fuhr mit.
1.000 km waren für uns Kinder (6+9 J.) unendlich weit weg und das alles ohne Telefon, geschweige Internet oder Handy. :(
Unsere Großeltern kümmerten sich in der Zeit um uns, Tiere, Haus und Hof.
Als Vater im Rollstuhl wieder kam, war Geld knapp und die Schildkröten mußten weg.

Mit viel Betteln durfte ich dann die kleinste Schildkröte behalten. Adele!
Alle anderen gingen an einen Bekannten, der eine Zoohandlung hatte.
Wohin dann? ... weiß ich nicht.
Ob sie noch leben? ... unwahrscheinlich.
Vor 40 Jahren waren sie schon alle adult ... ausgewachsen.

Das Schildkrötengehege wurde aufgelöst und Adele bekam eine Holzkiste von Opa gezimmert ...
... 1-2 Jahre später zog Susi ein.
Eine "vergessene" Schildkröte im Keller, die einfach nicht wach werden wollte; meinte meine Freundin damals im Frühsommer. Sie hatte kein Interesse mehr und so nahmen wir sie auf.
Total schreckhaft und ängstlich hatte sie den Kopf immer fest eingezogen. Fast wäre sie im Keller vertrocknet.
Nahrung und Wasser wurde verweigert, wochenlang haben wir versucht ihr Babybrei einzuflößen. Das meiste ging daneben, aber ... wir haben es geschafft.

Die zwei lebten fortan friedlich zusammen. Sehr lange ... gut 15 Jahre wieder mit Freigehege ... bis irgendwann Mitte der 80er unsere Susi sich outete und bemerkte ... sie ist ein Männchen!!!
Ab da war es mit der Ruhe vorbei und wir mußten beide Tiere getrennt halten.
Nur die Winterruhe verbringen sie gemeinsam in einer Kiste.

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